England – Länder & Sitten
England: Understatement und Lovely Weather
In Großbritannien pflegt man einen eher traditionellen und konservativen Lebensstil. Die Traditionsverbundenheit offenbart sich in der Liebe zum Königshaus, in Militärparaden und traditionellen Sportereignissen. Understatement und britischer Humor gelten als die vielleicht typischsten Eigenschaften der Inselbewohner. Ebenso sprichwörtlich ist ihre Rücksichtnahme, wie sie sich im disziplinierten Schlangestehen offenbart. Jeder vom Kontinent kommende Gast oder Besucher des Landes wird in die Kunst des geduldigen „queueings“ eingewiesen, sofern er sie nicht schon beherrscht. „Are you in the queue?“ oder „This is a queue“ bekommt man zu hören, wenn man sich nicht ordentlich anstellt. Teamgeist und Fair Play sind Eigenschaften, die nicht nur im Sport, sondern auch im Geschäftsleben geachtet sind.
Der Umgangston mit Geschäftspartnern wird bestimmt von ausgesuchter Höflichkeit. Wörter und Phrasen wie „please“, „sorry“, „thank you“ und „excuse me“ kann man gar nicht oft genug einflechten. Sagen Sie im Zweifelsfall lieber einmal mehr als zu wenig „sorry“. Sie liegen damit immer richtig.
Zur Begrüßung hören Sie meist das obligatorische „How do you do?“ Antworten Sie hierauf bitte nicht mit einem ausführlichen Befindlichkeitsbericht. Die Frage ist lediglich eine Begrüßungsfloskel und dient der Gesprächseinleitung. Richtig reagieren Sie darauf, indem Sie Ihrerseits mit „How do you do?“ antworten. Die Hände schüttelt man sich meist nur bei der ersten Begegnung. Überhaupt gibt man sich, was Körperkontakt angeht, eher reserviert. Über joviales Schulterklopfen oder Wangenküsschen, wie sie in südlichen Ländern üblich sind, ist der Brite in der Regel „not amused“.
Akademische Titel werden im Gespräch grundsätzlich nicht verwendet, abgesehen von der Anrede „Doctor“, die nur für Personen gilt, die ein Medizinstudium abgeschlossen haben. Auf Visitkarten werden Titel – wenn überhaupt – hinter dem Namen gedruckt (B. Sc. (Econ.) = Bachelor of Science in Economics, MA = Master of Arts, etc). Im Geschäftsleben ist es unter Kollegen üblich, dass man einander beim Vornamen nennt.
Verhandlungssprache ist immer Englisch. Da Englisch die Weltsprache Nr. 1 ist, wird die Beherrschung der englischen Sprache als selbstverständlich vorausgesetzt. Geraten die Verhandlungen ins Stocken, ist es hilfreich, wenn Sie den britischen Humor teilen. Eine Prise davon wird die Situation entkrampfen. Seien Sie aber nicht krampfhaft witzig. Ebenfalls beherrschen sollten Sie die Kunst des Small Talks. Die beliebtesten Themen dafür sind der Sport und das Wetter. „Lovely weather, isn’t it? The weather is supposed to stay nice all throughout the week, but Sunday .“ Legen Sie sich einen Vorrat Wettervokabeln zu!